Seit dem 23.04.2020 dürfen die Abschlussklassen in NRW wieder in die Schule kommen. Auch unsere 10. Klässler durften nach 5 langen Wochen endlich wieder die Schule besuchen und darauf haben sie sich tatsächlich gefreut. Vor einigen Wochen hätten sie niemals gedacht, dass ihnen die Schule mal fehlen könnte, aber die Zeit zu Hause hat dies geändert. Jetzt freuen sie sich über den Deutsch-, Mathe- und Englischunterricht. Hauptsache nicht mehr nur zu Hause sitzen!
Damit die Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten, haben die Schülerinnen und Schüler in den ersten Tagen im Deutschunterricht Briefe verfasst, in denen sie die Situation, ihre Gefühle und ihre Sorgen und Hoffnungen beschreiben.
„Lieber…
Wir befinden uns zurzeit in der Corona-Krise. Die Schulen wurden 3 Wochen vor den Osterferien geschlossen. Außerdem herrscht eine Kontaktsperre, die besagt, dass man sich mit maximal einer anderen Person treffen darf. Gleichzeitig wurden alle Restaurants und Freizeitstätten geschlossen. Man muss jetzt neuerdings auch beim Bus und Bahn fahren und beim Einkaufen einen Mundschutz tragen. An den Regeln stört mich, dass ich seit mehreren Wochen nur zu Hause hocke und nichts machen kann. Das stört mich wirklich sehr. Das Doofe ist auch noch, dass alles geschlossen hat, außer das Wichtigste wie Supermärkte. Mir fällt es sehr schwer, nicht raus zu gehen und mich mit meinen Freunden zu treffen. Im Moment finde ich alles richtig doof.
Mein Tagesablauf ist immer der Gleiche. Ich stehe morgens auf, gehe duschen, putze meine Zähne und ziehe mich an. Danach frühstücke ich mit meiner Familie. Nach dem Frühstück mache ich meine Aufgaben im Haushalt, z.B. Staubsaugen, Müll rausbringen und meine Aufgaben für die Schule. Nach meinen Aufgaben höre ich Musik und spiele an der Konsole. Gegen Abend essen wir zusammen. Danach räume ich den Tisch mit ab und spiele noch etwas an der Konsole. In letzter Zeit fühle ich mich nicht gut. Ich weiß nicht, was ich machen kann und langweile mich. Ich mache jeden Tag das Gleiche, was mich wirklich nervt. Irgendwann wird es einfach langweilig. Ich mach mir natürlich auch Sorgen um meine Familie und meine Freunde. Ich möchte nicht, dass irgendjemand an Corona erkrankt. Ich mache mir auch Gedanken darüber, wann das Ganze vorbei ist und wann es endlich Medikamente gibt. Wenn alles vorbei ist, werde ich raus gehen und mich mit Freunden treffen. Ich freue mich schon darauf, dass ich dann wieder mehr machen kann und alles wieder ein bisschen normaler wird.“