O1 unter Strom

Am Dienstag, den 26. März ist die Klasse O1 zum Energiepark „Windfang“ bei Aachen gefahren. Dort hatten wir die Möglichkeit, ein Windrad bis auf eine Höhe von 60m zu besteigen. Nachdem wir vor einem Erdhaufen auf niederländischer Seite geparkt haben, sind wir 10 Minuten über einen Feldweg bis zum Windrad gelaufen. Passend zum Ausflugsziel war es sehr windig und leider auch sehr kalt. In einer Einführung wurde uns von einer netten Dame und ihrem Vater viel darüber erzählt, wie das Windrad genau funktioniert. Warum hat es drei Rotorblätter? Was hat es mit der Form der Rotorblätter auf sich? Was passiert, wenn der Wind von einer anderen Seite kommt? Was passiert, wenn der Wind zu stark wird?

Nach einer langen Sicherheitseinweisung ging es mit Helm, Ausrüstung und Brandhaube endlich auf 62 Meter hoch. Im Turm befindet sich nichts außer der Wendeltreppe mit insgesamt 300 Stufen. Je weiter man hochgeht, desto enger wird der Turm. Auf der Aussichtsplattform hatten wir einen tollen Ausblick auf Aachen, Heerlen und die weitere Umgebung. Die anderen Windräder in der Umgebung sind zum Teil doppelt so hoch und produzieren 5 Mal so viel Strom. Unser Windrad ist vor 20 Jahren eines der ersten in der Gegend gewesen. Durch den Wind wackelte es immer wieder auf der Plattform und wenn sich das Herzstück des Windrades über uns in Bewegung setzt, um sich neu auszurichten, wurde es ganz schön laut.

Nach etwa zwei Stunden machten wir uns zum zweiten Ausflugsziel auf: der Skywalk am Tagebau Garzweiler II. Auf dem Parkplatz ist ein Umriss eines Schaufelrades der Braunkohlebagger gezeichnet, der deutlich macht, wie groß die Braunkohlebagger sind.  Von der Plattform aus schauten wir auf das riesige Loch, das der Braunkohleabbau hinterlassen hat. Einige Bagger waren an unterschiedlichen Stellen im Einsatz. In der Ferne stehen zwei Kraftwerke, in denen die Braunkohle verbrannt wird. Auf dem Rückweg steuerten wir zwei Dörfer an, die zu Erkelenz gehör(t)en. Die Bewohner beider Dörfer mussten ihre Häuser und ihre Heimat verlassen, da sie für den weiteren Abbau von Braunkohle weichen sollten. Im ersten Dorf stehen noch ein paar verlassene Häuser, dahinter sieht man bereits, dass die Abrissarbeiten begonnen haben. Das zweite Dorf gibt es gar nicht mehr. Wir sehen kurz vor uns einen Braunkohlebagger arbeiten. Wir sind sehr beeindruckt von der Vorstellung, dass ganze Autobahnstrecken und Dörfer mit Häusern, Kirche, Spielplätzen usw. wegen Braunkohle abgerissen werden und dafür neue Dörfer mit den gleichen Bewohnern an anderer Stelle entstehen.

Es war interessant, etwas zu den Themen Windkraft und Braunkohle nicht nur im Unterricht zu lesen oder im Film zu sehen, sondern auch mal zu erleben.